Archiv des Autors: Ansgar Meroth

Die VDI-Neckargruppe trauert um Prof. Dr.-Ing. Ulrich Arns

Am 17. Juli 2023 verstarb Professor Ulrich Arns aus Talheim, langjähriger Professor an der Hochschule Heilbronn, im Alter von 98 Jahren. Ulrich Arns wurde in Remscheid geboren, war beruflich in München und Karlsruhe tätig und kam 1963 als Oberbaurat nach Heilbronn, wo er in der frisch gegründeten Ingenieursschule hauptsächlich die damals neue Elektronik und später auch technische Akustik lehrte. Ab 1968 wurde er dann zum Professor auf Lebenszeit berufen.

Ulrich Arns übernahm 1986 kurz vor Eintritt in den Ruhestand, neben vielen anderen ehrenamtlichen Engagements u.a. in der Politik und in der Fliegerei, die Leitung der Regionalgruppe „Neckar“ des Württembergischen Ingenieursvereins im VDI (Verein deutscher Ingenieure), in dessen erweitertem Vorstand er saß. Dort machte er sich um die Gemeinschaftsbildung zwischen den rund 1600 in der Region beheimateten im VDI organisierten Ingenieurinnen und Ingenieure verdient und organisierte zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen und Exkursionen, zu denen auch die Heilbronner Bevölkerung Zugang zu den aktuellen Technikthemen bekam.

2005 gab er die Aufgabe nach fast 20 Jahren an seinen Nachfolger Prof. Roos weiter. Noch im hohen Alter nahm er aktiv am Leben teil und war mit seiner scharfsinnigen und humorigen Art ein beliebter Gast bei den Veranstaltungen des VDI. Im Namen des gesamten Verbands drückten Prof. Ansgar Meroth, derzeitiger Vorsitzender der Regionalgruppe und Schriftführer Thomas Heiligenmann der Familie ihr Mitgefühl aus. Der VDI wird Herrn Arns in dankbarer Erinnerung behalten.

Patentrecht für Ingenieure und Einheitliches Patentgericht (UPC)

2023 geht’s los! Die wichtigsten Fragen & Antworten zum neuen Einheitspatentsystem

Zur folgenden Veranstaltung begrüßen wir SIe gerne am 17. Januar 2023 um 19:00 Uhr an der Hochschule Heilbronn, Campus Sontheim G121; Max-Planck-Straße 39; 74081 Heilbronn

Die Jahrhundertreform des europäischen Patentsystems steht vor der Tür! Im Frühjahr 2023 öffnet das neue Einheitspatentgericht seine Türen und wird für Rechtsstreitigkeiten rund um die neuen Einheitspatente, aber auch bereits bestehende „klassische“ europäische Patente zuständig sein. Voraussichtlich ab Januar 2023 startet die sog. Sunrise Period: Innerhalb von vier Monaten vor Inkrafttreten des Reformpakets besteht die Möglichkeit für Patentinhaber, Vorkehrungen zu treffen und beispielsweise ihre europäische Patente der Zuständigkeit des neuen Einheitspatentgerichts zu entziehen (Opt-Out).

Sie erhalten einen komprimierten und praxisbezogenen Überblick über die wesentlichen Grundlagen des Reformpakets und Antworten auf diese Fragen:

  • Was sind die Eckpfeiler des Reformpakets?
  • Wie erlangt man ein Einheitspatent, und welche Gebühren entstehen?
  • Was spricht für, was gegen ein Opt-Out?
  • Mit wem sollte man sich über ein Opt-Out vorab abstimmen?

Referentin ist Prof. Dr. Sabine Boos. Sie ist Professorin für Recht für Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Heilbronn und war zuvor mehr als 10 Jahre als Rechtsanwältin im Patentrecht tätig. Mehr über ihre Praxiserfahrung und Ihre Vortrags- und Publikationstätigkeit erfahren Sie hier: www.hs-heilbronn.de/sabine.boos.

Neue Perspektiven in der Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz

Bis 2019 fand die Gemeinschaftsveranstaltung zwischen VDI, VDE, Hochschule Heilbronn und anderen wissenschaftlich-technischen Vereinen live statt. Nun ist es wieder soweit, sofern es Corona zulässt.

Wir dürfen Sie am 24. November 2022 um 18:00 Uhr an der
Hochschule Heilbronn, Aula, Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn
begrüßen.

Wir freuen uns, einen renommierten Experten im Bereich Arbeitsforschung, Dr. Matthias Peissner, Institutsdirektor und Leiter des Forschungsbereichs Mensch-Technik-Interaktion am Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, für den Abend gewonnen zu haben. Dr. Peissner koordiniert das KI-Fortschrittszentrum »Lernende Systeme und kognitive Robotik«, das Teil des international renommierten Cyber Valley in Stuttgart/Tübingen ist. Als Experte für die menschengerechte Gestaltung von KI-Systemen und zukünftigen Arbeitswelten engagiert er sich in der »Plattform Lernende Systeme« und der »Global Partnership on Artificial Intelligence« (GPAI).

Trauer um Horst Roos

Die Bezirksgruppe Neckar-Heilbronn im WIV/VDI trauert mit dem gesamten WIV um Ihren Altvorsitzenden und langjährigen Weggefährten Prof. Dr.-Ing. Horst J. Roos, der am Heiligabend 2020 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.

Der gebürtige Viernheimer wuchs in Mannheim auf und studierte 1960 bis 1965 Maschinenbau an der Universität Darmstadt. Seine 23 Jahre dauernde industrielle Karriere brachte ihn nach Weinsberg, seiner Wahlheimat, die er bis zuletzt geliebt hat. In Heilbronn war er unter anderem Geschäftsführer der Erwin Mehne GmbH & Co. KG, einem Pionier der Logistiktechnik, die heute als Kardex Mlog in Neuenstadt a.K. firmiert. 1988 kam Roos als Professor für Lagertechnik und Logistik und ab 1989 als Leiter der gleichnamigen Abteilung an das Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart, wo er bis zu seiner Pensionierung 2004 wirkte. 2005 übernahm er neben dem Amt des 1. Vorsitzenden des TSV Weinsberg auch die Leitung der Neckargruppe im Verein Deutscher Ingenieure, ein Amt, das er zu Beginn des Jahres 2013 an seinen Nachfolger Prof. Ansgar Meroth abgab. In zahlreichen Veranstaltungen und Exkursionen setzte er sich ehrenamtlich und mit voller Kraft für „seine VDI Familie“ ein.

Horst Roos wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht, unter anderem 1991 von der Universität Wuhan, China, 1995 mit der Ehrenmünze der Politechnika Wroclawska, Polen, 2006 mit der Ehrenplakette und 2013 der Ehrenmedaille des Vereins Deutscher Ingenieure in Stuttgart.

Im VDI/WIV in Stuttgart war Horst J. Roos 1994 bis 2006 als Leiter des Arbeitskreises „Fördertechnik, Materialfluss und Logistik“ und 2005 bis 2012 als Leiter der Neckargruppe insgesamt 18 Jahre Mitglied des Vorstandes. Außerdem war er seit 2006 Vorstand für Technik, Wissenschaft und Forschung im Bezirksverband Heilbronn des Deutschen Verbandes für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. (DVS) und Beiratsvorsitzender der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der Logistik e.V. (GFL).

Die Liebe zu seiner Wahlheimat Weinsberg, seine Lebensfreude, seine sprudelnden Ideen, sein Witz und nicht zuletzt seine reiche, internationale Lebenserfahrung teilte er bis kurz vor seinem Tod mit vielen Freunden und Weggefährten, die ihn dafür in dankbarer Erinnerung behalten werden. Er hinterlässt vier erwachsene Kinder und fünf Enkel. Unser Mitgefühl gilt seiner gesamten Familie.

Den Digitalen Wandel am Arbeitsplatz gestalten

Technisch/wissenschaftliche Vereine und Hochschule Heilbronn laden zu Themenabend ein

Der digitale Wandel ist keine Zukunftsmusik sondern eigentlich schon längst im Gange. Und er hat Auswirkungen auf die ganz persönliche Arbeitsumgebung. Horst Maywald, über 22 Jahre bei der Firma ELABO in Crailsheim tätig und dort langjähriger Prokurist, ist nunmehr Senior Advisor und Industrie 4.0 Beauftragter

Am 28. November 2019 gab er in der Aula der Hochschule Heilbronn die Antworten aus der Sicht von jemandem, der es wissen muss. Denn ELABO ist ein internationaler Ausrüster von Montage- und Prüfarbeitsplätzen. Maywald, der auch Vorstand „Industrie“ der Gesellschaft für Digitalisierung, Bildung und Qualifikation (DBQ) am KIT in Karlsruhe ist, setzte ein düsteres Bild an den Anfang:

  • 47% aller Jobs werden verschwinden, dafür viele neue geschaffen
  • 60% der Geschäftsmodelle und viele Marken müssen sich neu erfinden
  • über 75% aller Firmen im S&P 500 Index werden verschwinden

„Die Zeit zum Handeln ist jetzt” sagte Maywald an die Adresse der anwesenden Vertreter von Hochschule sowie der Organisationen DGQ, REFA, DVS, VDE und VDI gerichtet. Dabei gelte es, die Chancen des Digitalen Wandels zu nutzen. Damit seien Arbeitsplätze den individuellen Bedürfnissen und den Erfordernissen der Tätigkeit flexibler und besser anzupassen und somit die Einsatzfähigkeit und Produktivität zu erhöhen. Weiterhin könnten intelligente Arbeitsplätze auch mehr Daten erfassen und so die Qualität der Arbeitsprodukte steigern.

ELABO hat alle Ideen dazu in einem Projekt mit dem Fraunhofer Institut IAO in Stuttgart in einer Modellfertigung umgesetzt. Maywald demonstrierte dies an einer kleinen Montageeinheit, die er mitgebracht hatte. Diese berücksichtigt die persönlichen Fähigkeiten eines Werkers und gibt entsprechende Hinweise für die Montage. Die Software hierzu wird von ELABO auch als Produkt vertrieben. Weitere Aspekte der digitalen Fertigung, beispielsweise neue Fertigungslayouts, veränderte Logistigkonzepte und der „Digitale Zwilling”, der jede Maschine im Rechner abbildet, führen ebenfalls zu mehr Verfügbarkeit und höherer Produktivität. Voraussetzung sei natürlich, dass die Mitarbeiter mitmachten, führte Maywald aus. Die Fähigkeit einer Organisation zum Wandel sei für die nahe Zukunft schicksalsentscheidend.

Dies wurde in der anschließenden Diskussion, moderiert von Prof. Ansgar Meroth von Hochschule und VDI, ebenfalls bestätigt und entpuppte sich dort als die größte Herausforderung. In Summe ein spannender und lehrreicher Vortrag, den jeder, die über den Bau von Fertigungsanlagen entscheidet, gehört haben muss.